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Vernissage
Freitag
28.09.18
18:00 Uhr

LocArtista Festival: Vernissage "Wie wir hysterisch wurden"

im Kulturaggreagat

 
KULTURAGGREGAT + MULTICORE FREIBURG + SLOW CLUB FREIBURG präsentieren:
LocArtista Festival Freiburg 


Festival zur Förderung weiblicher* Künstlerinnen* und allen, die es werden möchten.

Vernissage im Kulturaggregat:
WIE WIR HYSTERISCH WURDEN

Nach ihren Einzelausstellungen im Slow Club Freiburg im Rahmen der Reihe SALON RIOT zeigen die Künstlerinnen* Dorothee Himpele, Katrin Krumm und MINZ&KUNST PHOTOGRAPHY ab dem 28. September 2018 ihre Arbeiten in zerstückelter, neu gewürfelt oder geformter und frisch gedachter Form und im Rahmen des LocArtista Festival Freiburg im Kulturaggregat 
(Hildastraße 5).
Es folgt (ab 20 Uhr) eine Szenische Lesung: "Die vage Bande" liest Texte von Männern und es gibt Lyrik von Marie Lemor.

Die Auseinandersetzung mit der Rolle der Frau im gesellschaftlichen Kontext ist ein zentrales Thema der drei Künstlerinnen*. 
Neben dem jeweiligen künstlerischen Umgang realisieren sich in der Ausstellung drei unterschiedliche Positionen im Dialog. 
Gezeigt werden Werke aus den Bereichen Installationen, Fotografie, Bewegtbild und Objekt.
Die Ausstellung endet am 22. Oktober. 

Dorothee Himpele
Dorothee Himpele operiert in ihren Arbeiten immer wieder mit dem spannungsreichen Verhältnis von Weiblichkeit und den widersprüchlichen Anforderungen an diese. Ihre Fotografien zeigen verschiedene Frauen die in unserer Gesellschaft leben, die ihnen unerfüllbare Idealbilder vorhält. Unerfüllbar, weil es unmöglich ist, allen widersprüchlichen Anforderungen Genüge zu tun, die an Frau gestellt werden. Nicht zuletzt von ihr selbst. 
Die Fotografien von Dorothee Himpele sind inszeniert – also nicht ein Abbild einer erlebten Realität, sondern eine Annäherung an eine innere Welt. Ein gemachtes Nest bietet Dorothee Himpele in ihren Werken der betrachtenden Person nicht. Dafür entschädigt sie - sofern man den Mut zur Selbstreflexion hat – mit tiefen Einblicken, die auf den ersten Blick nicht offenbar sind. 
Dorothee Himpele ist Kunsttherapeutin und Freischaffende Künstlerin. 
Informationen: www.dorothee-himpele.de

Katrin Krumm
Seit mehreren Jahren arbeitet Katrin Krumm mit 3D-Visualisierung, einem für sich „praktischen Werkzeug“, das ihr dabei hilft ihre Ideen in ästhetischer Weise zu visualisieren. Dabei ist insbesondere die Kombination aus realem Bildmaterial und mittels Computer erzeugter Grafiken spannend und faszinierend zugleich.
Ihre Abschlussarbeit schrieb sie über die Inszenierung von Mode mittels digitaler 3D-Visualisierung im Werk von Daniel Sannwald. Parallel dazu wuchs ihr Interesse für ausdrucksstarke Schmuckobjekte. Für eines ihrer Projekte modellierte Katrin Krumm einen Nasenring des Modelabels Givenchy digital nach und simulierte eine Art Augmented Reality-Spiegel, mit dem man sich in Kombination mit dem Objekt in der Webcam betrachten konnte.
Im Laufe des Jahres 2018 kooperierte die Künstlerin mit dem Kölner Musiklabel WELTGAST und entwickelte als Fortsetzung ihrer bisherigen Arbeiten das Projekt RTB, zunächst als konzeptionelles Gedankenspiel mit folgenden Fragen: 
______1. Gibt es Objekte, deren Besitz und Führung keinem ausgesprochenen Verbot unterliegen, obwohl sie bestimmte Kriterien trotzdem erfüllen?
______2. Welche Rolle spielen dabei Materialität, Form, Ästhetik und der eigene Körper?
Katrin Krumm is a new media designer and visual artist working within branding, illustration and animation.
Based in Freiburg/Black Forest, focusing on the significance of modern pop culture and its impact on society.
Informationen: www.katrinkrumm.de

# MINZ&KUNST PHOTOGRAPHY
Yasemin aus dem Kahmen - die Künstlerin und Fotografin hinter dem Label MINZ&KUNST PHOTOGRAPHY, bleibt sie selbst – und das sieht man auch in ihren Arbeiten. Als provokante, kämpferische und selbstbewusste Frau und Künstlerin, voller Neugierde auf immer Neues inszeniert sie ihr Gesamtkunstwerk. Dabei bleibt sie in ihren feministisch-politischen Werken immer einfühlsam, für das Individuum vor, wie hinter der Kamera und versucht die Schönheit eines jeden Menschen herauszuarbeiten – multimedial, vielleicht interaktiv. MINZ&KUNST zeigt immer wieder sensible Portraits, intime Einblicke oder revolutionäre Momente.
Informationen: www.minzundkunst.com


FRAUEN LESEN TEXTE VON MÄNNERN 
Szenische Lesung von & mit "Die vage Bande" (Natalia Herrera x Elisabeth Kreßler x Katharina Rauenbusch)
Ab 20 Uhr lesen Freiburger Schauspielerinnen* Texte von Männern. Warum?! Und überhaupt: Was sind „Männertexte“?! 
Es gibt Texte, die sprechen uns an. Sie sprechen diese Schauspielerinnen an, so sehr, dass sie diese Texte gerne durch Eigeninterpretation gefiltert der Öffentlichkeit darbieten möchten. Bei manchen Texten bekommen Katharina Rauenbusch und ihre Kolleginnen* aber nie die Gelegenheit dazu, weil die Perspektive aus welcher diese Texte verfasst sind, so explizit männlich ist, dass einer Frau diese Rollen scheinbar nicht zugeschrieben werden können. Oder ist jemandem schon mal ein von einer Frau gelesenes Hörbuch von Charles Bukowski untergekommen? 
Das sind für sie „Männertexte“. 
Texte, bei denen die weibliche Perspektive gänzlich fehlt. 
Texte, die wir trotzdem mögen. 
Texte, die durch Frauen erobert werden sollen. 
Darum lesen sie Lieblingstexte. 
Von Männern. 
Als Männer. Als Frauen. Egal. 
Sie tun es! 
Sie schlagen, sie saufen, sie lieben, sie wetten auf Pferde. 
Warum auch nicht.
Vielleicht mit Texten von Pablo Neruda, Charles Bukowski, Truman Capote, Friedrich Schiller, Sigmund Freud, Donatien Alphonse François de Sade....

Mit dabei ist zudem die Freiburger Lyrikerin Marie Lemor mit ihren Texten: 
Marie Lemor ist Poetry Slammerin aus Freiburg und empfindet eine große Liebe zu Worten, Sprache, Lyrik und Literatur. In ihren Texten erzählt sie von den kleinen und großen Abenteuern auf der Reise zwischen Realität und Hirngespinst. Verpackt in Versmaß oder Prosa bringt sie Geschichten auf Papier, die das Künstlerinnen*herz am Schlagen halten sollen.

DER EINTRITT IST FREI - EINTRITT IST FREIWILLIGE SPENDE.

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Das LocArtista Festival Freiburg findet im September 2018 zum ersten Mal statt und ist eine Kooperation der gemeinnützigen Vereine Kulturaggregat + Multicore Freiburg + Slow Club Freiburg sowie freier Freiburger Künstlerinnen*.

Bereits seit Längerem fällt auf, dass kulturelle Veranstaltungen in Freiburg noch immer heteronormativ-männlich geprägt sind. Die Präsenz von Frauen* auf Freiburger Bühnen oder bei regionalen kulturellen Veranstaltungen ist nach wie vor auffallend gering. 
Es gibt viele tolle Künstlerinnen* in Freiburg und mit Sicherheit schlummert hier noch viel mehr Potential, die Frage ist nur: Wo seid ihr?

LocArtista hat das Ziel zu vernetzen und eine Plattform für weibliche* regionale Künstlerinnen* zu schaffen.
Mit dem Festival wollen wir ihnen eine Möglichkeit bieten, sich als Macherin* und Künstlerin* auszuprobieren und Einblicke in diverse künstlerische Bereiche zu erhalten.
Außerdem sollen die auftretenden Künstlerinnen* zeigen, dass es auch möglich ist, als Frau* in der Künstlerrolle zu bestehen.

An zwei verschiedenen Orten, dem Kulturaggregat in der Hildastraße und dem Slow Club in der Haslacher Straße, wird es an mehreren Tagen ein vielfältiges Programm aus Kunstausstellungen, Workshops, Live-Konzerten und -perfomances geben.
Trotz der Priorisierung von Frauen sind Männer* natürlich herzlich willkommen und dürfen gerne an allen Veranstaltungen teilnehmen.
Das Festival soll den Ansatz liefern, dass sich Frauen* aktiv trauen, sich als Künstlerinnen* in Freiburg zu entdecken. Im besten Fall entsteht ein Netzwerk, sodass sich weibliche* Künstlerinnen und die, die es werden wollen, besser austauschen können, um das Kulturangebot in Freiburg nachhaltig weiblicher* zu gestalten.